Open Space (Methode)
Was ist eigentlich Open Space?
Open Space (Methode)
Open Space ist eine Methode, die vor allem bei größeren Gruppen zum Einsatz kommt, um bestimmte Fragestellungen zu bearbeiten. Dabei ist der wichtigste Punkt, dass die gesamte Agenda vorher nicht geplant, sondern von den Teilnehmer:innen selbst bestimmt wird. Dadurch hat jede:r die Möglichkeit, den Tagesplan selbst mitzugestalten, eigene Themen mitzubringen und für diese zu werben.
Auch wenn es einer Veranstaltung mit dieser Methodik keine inhaltliche Vorab-Planung gibt, folgt das Format prozessual meistens den gleichen Schritten. Zudem gibt es häufig eine zeitliche Planung, weil die Themen in einen Zeitplan gehängt werden. Dieser besteht aus verschiedenen Räumen und Zeitslots:
Ablauf des Open Space
- Begrüßung und Einführung: Der/Die Moderator:in begrüßt die Teilnehmenden, erläutert das gemeinsame Ziel und erklärt die Methodik des Open Space-Formats.
- Themensammlung: Im Anschluss hat jede:r Teilnehmer:in die Möglichkeit, sein/ihr Thema aufzuschreiben. Dies geschieht entweder virtuell auf einem Board oder vor Ort auf einer Wand, beispielsweise durch Post-Its. Jede:r Teilnehmer:in sagt noch kurz etwas zum aufgeschriebenen Thema, wirbt quasi dafür. Er/sie hängt es eigenständig in einen der vorgegebenen Slots.
- Marktplatz: Marktplatz wird der Teil des Open Space genannt, in dem Themen noch einmal verschoben werden können. Es kann vorkommen, dass viele Teilnehmende bei zwei Themen dabei sein möchten, die parallel liegen. Im Marktplatz kann man gemeinsam diskutieren, ob Zeitslots getauscht werden können. Diese Phase hilft dabei, damit die Teilnehmenden möglichst das meiste aus dem Tag rausziehen können, in dem sie an allen Themen teilnehmen können, die sie interessieren.
- Durchführung der Slots: Im Anschluss geht es in die Slots. Alle Personen, die dem Thema beiwohnen wollen, gehen dorthin. Meistens besteht dabei die Möglichkeit, die Ergebnisse und Erkenntnisse auf einer Dokumentations-Wand festzuhalten – auch dies ist virtuell möglich.
- Zusammenkommen & Abschluss: Am Schluss kommen alle Teilnehmer:innen noch mal im Hauptraum zusammen. Hier kann der Ablauf unterschiedlich sein. Entweder sprechen alle noch mal über ihre Erfahrung und die gewonnenen Erkenntnisse (Blick auf die Dokumentations-Wand), es können aber auch Maßnahmen fürs nächste Mal abgeleitet werden. Schön ist es, wenn jede:r Teilnehmer:in noch mal die Möglichkeit hat, ein Feedback zu hinterlassen.
Bedingungen des Open Space
In diesem Format gelten einige Bedingungen: 4 Prinzipien, 1 Gesetz und 2 Erscheinungen.
- Gesetze:
- Was auch immer geschieht, ist das einzige was geschehen kann
- Wer auch immer da ist, ist genau der/die richtige
- Wann immer es beginnt, es ist die richtige Zeit
- Wenn es vorbei ist, ist es vorbei
- Gesetz der zwei Füße: Geh hin, wofür du Energie hast und etwas beitragen kannst.
- Erscheinungen:
- Hummeln: Fliegen von Raum zu Raum und tragen ihre Ideen weiter
- Schmetterlinge: Verweilen im Raum oder in den Pausenbereichen, ziehen häufig andere an und es ergeben sich gute Gespräche
Keine offizielle Bedingung des Open Space, aber auch wichtig zu erwähnen: Offenheit für alle Themen. Kein Thema oder keine Idee ist falsch, sondern jeder Gedanke ist es wert, geäußert und diskutiert zu werden. Open Space ist ein tolles Format, um mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, Inspiration zu sammeln und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.