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Suchen, finden, bleiben – die Reise deines neuen Teammitglieds
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Topic: Recruitingspot
Suchen, finden, bleiben – die Reise deines neuen Teammitglieds
Wenn ein neues Teammitglied bei euch anfängt, hat es schon eine lange Reise hinter sich.
Gleichzeitig liegt auch noch eine ganz schöne Wegstrecke vor ihm. Anhand eines Schaubilds haben wir versucht, die Strecke vom ersten Touchpoint bis hin zum zufriedenen Teammitglied zu skizzieren. In diesem Artikel möchten wir auf die wichtigsten Meilensteine eingehen.
Die Reise eines Teammitglieds lässt sich grob in drei Bereiche einteilen:
- Candidate Journey
- Onboardee Journey
- Employee Journey
Alleine die Begriffe zeigen den Wandel auf, den das Teammitglied vom ersten Kontaktpunkt bis zum letzten durchläuft.
Die Candidate Journey
Unter der Candidate Journey verstehen wir alle Kontaktpunkte und Geschehnisse, die stattfinden, wenn das potentielle, neue Teammitglied noch keine feste Bindung zum Unternehmen aufgebaut hat, sondern dieses zunächst als Bewerbende:r oder zufällig kennenlernt.
Darunter lassen sich Touchpoints unter den Überschriften „Aufmerksamkeit schaffen“, „Interesse wecken“ und „Rekrutieren“ zusammenfassen. Diese Phase ist mit Abstand die mit den meisten Möglichkeiten zu überzeugen, aber auch zu verschrecken. Zu diesem Zeitpunkt hat das potentielle Teammitglied noch keine emotionale Bindung aufgebaut, wodurch auch eine Kleinigkeit zur Abkehr vom Unternehmen führen kann.
Im ersten Schritt geht es darum, die Aufmerksamkeit des/der Kandidat:in zu gewinnen. Beispielsweise durch die Präsenz auf (Job)Messen, bei Recruiting-Events oder auch durch die Direktansprache oder Werbeanzeigen auf sozialen Netzwerken. Je nach Region und gesuchter Position können auch Außenwerbung oder direkte Weiterempfehlungen eine Option sein.
Ist die Aufmerksamkeit geschaffen, geht es darum, die reine Kenntnis über das Unternehmen in echtes Interesse umzuwandeln. Das gelingt durch eine gut auffindbare Karriereseite, passende Stellenanzeigen oder auch durch die Unternehmenspräsenz auf Social Media. Auch Unternehmensbewertungen können dabei eine Rolle spielen.
Nun geht es darum, den/die interessierte:n Kandidat:in zu rekrutieren bzw. für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Wir befinden uns übrigens immer noch in der Phase der Candidate Journey.
Hat sich das potentielle Teammitglied beworben, gilt für das Unternehmen: „Ab jetzt müssen wir mit einer positiven Candidate Experience begeistern!“
Das geht mit folgenden Schritten:
- Positives erstes Kennenlernen
- Klare Kommunikation
- Schnelle, digitale Prozesse (Beispiel: automatisierte Antworten)
- Authentischer Arbeitgeberauftritt
- Verlässlichkeit und Verbindlichkeit (Beispiel: „Wir melden uns nächste Woche!“ sollte dann auch nächste Woche bedeuten)
Gelingt das, wird es zu einer Vertragsunterschrift kommen (Absichtserklärung): Der/die Kandidat:in ist nun gewonnen – aber fühlt sich möglicherweise dennoch nicht verpflichtet. Verbindlichkeit und Bindung gilt es in der nächsten Phase zu stärken.
Die Onboardee Journey
Nun befinden wir uns in der Onboardee Journey – also der Zeitpunkt, an dem Kandidat:innen zu neuen Teammitgliedern werden. Das Onboarding beginnt ab dem Zeitpunkt der Vertragsunterschrift. Bevor das neue Teammitglied am ersten Arbeitstag bei euch anfängt, gibt es möglicherweise eine längere Zeit zu überbrücken: Das Preboarding.
In dieser Zeit ist es besonders wichtig, stets in Kontakt zu bleiben. Dafür gibt es zahlreiche Optionen:
- Informationen bereitstellen (beispielsweise für den ersten Arbeitstag oder zum Fortschritt bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes)
- Zu Events einladen (steht vor dem 1. Arbeitstag oder auch kurz danach ein Firmenevent an, kann der Onboardee gerne dazu eingeladen werden)
- Geburtstagsgrüße senden
Für diese Phase gibt es noch viele weitere Ideen, die Bindung entstehen lassen, beispielsweise:
- Teamvideo versenden
- Vernetzung über die sozialen Netzwerke
- Erstes, ungezwungenes Kennenlernen des Teams an einem neutralen Ort
Im Anschluss ans Preboarding folgt ein hoffentlich toller erster Arbeitstag – damit beginnt das eigentliche Onboarding. Das Ziel hier: Die Identifikation zum Unternehmen stärken.
Zum Onboarding gehören verschiedene Dinge:
- Das Unternehmen und den eigenen Arbeitsbereich entdecken
- „Ungeschriebene“ Regeln kennenlernen: Beispielsweise Umgang mit Krankheit und Urlaub, Mittagsregelung etc.
- Einarbeitung (auf fachlicher, aber auch auf sozialer, kultureller und formaler Ebene)
- Aufbau von Kontakten (intern und extern)
- Kennenlernen der Ziele, Werte und Vision
- Feedbackgespräche (beispielsweise gleich nach wenigen Tagen und dann in größeren Abständen)
Sind all diese Punkte positiv durchlaufen, ist das neue Teammitglied im Unternehmen angekommen, fühlt sich verbunden und möchte bleiben. Jetzt geht es in die im Normalfall längste Phase: Die Employee Journey.
Die Employee Journey
Das Ziel dieser Phase ist es, die gewonnene Bindung und Identifikation der vorherigen Phasen in Zufriedenheit zu wandeln und diese für möglichst lange zu sichern. Nur zufriedene Teammitglieder bleiben langfristig im Unternehmen und sprechen auch positiv darüber.
Zur Sicherung der Zufriedenheit eines Mitarbeitenden, gehören verschiedene Aspekte:
- Kultur & Wohlfühlen
- Weiterentwicklung
- Anerkennung
- Regelmäßiges Feedback
Läuft der Weg eines Mitarbeitenden mal nicht stringent, kann es zu einem Reboarding® kommen. Beispielsweise durch Krankheit oder einen anderweitigen, längeren Ausfall. Auch wenn das Teammitglied die Prozesse im Unternehmen bereits kennt, kann ein Reboarding ein entscheidender Faktor in der Zufriedenheit sein: Denn auch ein:e Kolleg:in, der/die schon lange an Board war, freut sich auf einen zweiten ersten Arbeitstag und über ein Willkommen-zurück-Geschenk.
In der Grafik im Bereich der Employee Journey ist außerdem das Offboarding zu sehen. Auch wenn sich das Exit-Management vermeintlich von alleine regelt, bzw. immer noch die Meinung vorherrscht, dass „es ja nun auch nicht mehr so wichtig sei“, wie so ein Offboarding abläuft, der/die täuscht sich. Der Prozess nach der Kündigung bleibt einem Teammitglied ebenso im Gedächtnis wie die Arbeitszeit selbst – möglicherweise sogar länger, da dies die letzten Dinge sind, die in der Zusammenarbeit passieren. Läuft das Offboarding unstrukturiert und wenig wertschätzend ab, so besteht keine Möglichkeit, dass die Wege noch einmal zusammenführen. Zudem wird sich dieses Teammitglied niemals positiv über das Unternehmen äußern, auch wenn ihm/ihr die eigentliche Arbeit gut gefallen hat. Für uns gehört ein positives Offboarding genauso zur Reise eines Teammitglieds, wie die ersten Touchpoints und das Onboarding.