BANI (Methode)
BANI ist ein neues Modell, welches auf VUCA basiert, aber noch nicht so gebräuchlich ist.
BANI (Methode)
Entstanden ist es durch die sich im Umschwung und teilweise auch Chaos befindliche Welt, in der wir uns bewegen.
Was bedeutet BANI?
BANI steht für die folgenden englischen Begriffe: Brittle (brüchig), Anxious (ängstlich), Non-Linear (nicht-linear) und Incomprehensible (unbegreiflich). Diese Begrifflichkeiten sind nochmal deutlich extremer als die von VUCA (volatil, unsicher, komplex, mehrdeutig), da sie den Anspruch haben, auf die aktuelle Situation anwendbar zu sein – die Komplexität und Wandelbarkeit, die das VUCA-Modell ausdrückt, reicht nicht mehr aus. VUCA steht für die Schwierigkeit, gute Entscheidungen in einem sich immer ändernden Raum zu treffen und möchte dabei einen Rahmen geben und unterstützen. Allerdings ist die aktuelle Welt nicht nur Änderungen unterworfen, sondern auch mit Chaos und Katastrophen konfrontiert – auch damit und vor allem mit dessen Folgen müssen wir umgehen lernen und versuchen zu verstehen um passend zu reagieren.
Brittle – brüchig
Brittle soll ausdrücken, dass ein System als stabil und funktionierend erscheint und dann von einem Moment auf den nächsten zusammenbrechen kann, ohne dass man sich darauf vorbereiten könnte. Das große Problem daran: Durch die Vernetzung und dass alles miteinander zusammenhängt, kann schon der Zusammenbruch eines kleinen Systemteils eine Katastrophe verursachen. Denken wir an eine Monokultur auf dem Feld – gibt es einen Schädling, der genau diese eine Pflanze angreift, so ist die ganze Ernte dahin. Brüchige Systeme sind nur schwer belastbar.
Anxious – Ängstlich
Ängstlich zu sein, muss nichts Negatives bedeuten, Angst kann aber Passivität hervorrufen. Die Angst, etwas Falsches zu tun, sorgt dafür, gar nichts zu tun. Angst führt dazu, dass wir uns fühlen, als würden wir uns in einem Minenfeld bewegen – egal wohin wir uns bewegen oder wo wir hintreten: Es wird eine Katastrophe geschehen. Übertragen wir das in unseren Alltag, müssen wir nur an eine Nachrichtenseite denken – dort überschlagen sich gerade die negativen Schlagzeilen.
Non-linear – nicht linear
Sind Dinge nicht linear, so kann die Ursache oft nicht ausgemacht werden. Ursache und Wirkung stehen in keinem offensichtlichen Zusammenhang oder sind absolut nicht verständlich. Selbst eine kleine Veränderung kann eine riesige Wirkung erzielen – positiv oder negativ. Oder die größte Anstrengung führt zu keinem Ergebnis. Diese beiden Extreme bergen viel Raum für Unsicherheiten.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Klimawandel: Die wenigen Grade der Erderwärmung wirken im ersten Moment als vernachlässigbar – die weltweiten Folgen bekommen wir aber mittlerweile fast täglich mit: Überschwemmungen, Brände, Dürre.
Incrompehensible – Unbegreiflich
Dinge, die um und mit uns geschehen sind im ersten Moment häufig unbegreiflich, weil sie, wie oben beschrieben, nicht linear erscheinen. Selbst die Hinzunahme von Informationen in Form von Zahlen oder Expertenbefragungen hilft uns häufig nicht beim Verständnis. Wir sind überfordert. Im Alltag könnte das eine normale Situation am Laptop sein: Wir möchten eine Änderung in unserem E-Mail-Programm vornehmen und setzen einen zusätzlichen Haken. Im Anschluss stürzt das Programm ab. Es liegt ein Softwarefehler vor – man kann sich nicht erklären, wo das Problem liegt, es gibt keine Logik. Also nimmt man den Haken wieder raus, um weiterarbeiten zu können.
Folgt nun die Apokalypse?
Das BANI-Modell soll nicht dazu führen, die Welt nur noch als katastrophalen Ort zu sehen. Es soll vielmehr dabei helfen, mit dem Chaos umzugehen. Brüchigkeit, Angst, Nicht-Linearität und Unverständlichkeit sind keine unlösbaren Herausforderungen.
- Resilienz hilft dabei, Brüchigkeit zu bekämpfen
- Achtsamkeit mindert die Angst
- Kontext verdrängt Nichtlinearität
- Transparenz und Wissen drängen Unverständlichkeit zurück
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Quellen: