Crossboarding
Das Crossboarding ist eine andere Art des Onboardings – es geht hierbei zwar auch um die Einarbeitung, allerdings wird eine Stelle nicht durch eine:n externe:n Mitarbeitenden besetzt, sondern durch ein bestehendes Teammitglied.
Crossboarding
Es geht also um eine Umschulung oder Umorientierung innerhalb des Unternehmens. Auch wenn diese Person die Organisation bereits kennt, sind gewisse Maßnahmen zur Unterstützung notwendig.
Was ist Crossboarding und wann kommt es zum Einsatz?
Ein Crossboarding findet statt, wenn bestehende Mitarbeitende innerhalb der Organisation ihre Rolle wechseln bzw. eine neue Stelle besetzen. Wenn man denkt, dass sich dies von allein regelt, weil diese Person das Unternehmen bereits kennt, liegt man weit daneben. Die Struktur und Kultur innerhalb des neuen Teams können anders sein, ebenso die Arbeitsweise und möglicherweise sind andere Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich. Auch wenn ein Crossboarding weniger aufwendig ist als die Einstellung externer neuer Teammitglieder, so gehört auch hier eine Einarbeitungszeit dazu.
In den meisten Fällen muss ein:e Mitarbeiter:in neue Skills erlernen, weswegen ein Crossboarding teilweise mit einer längeren Vorlaufzeit verbunden ist – durch eine Umschulung oder Weiterbildung.
Ein Crossboarding kann auch sinnvoll sein, wenn Mitarbeitende nach langer Abwesenheit (z.B. Elternzeit, Krankheit) zurückkehren – möglicherweise haben sich während der Abwesenheit Dinge verändert, beispielsweise Strukturen innerhalb der Organisation oder auch die Wünsche des Teammitglieds. Eine Rückkehr nach längerer Zeit kann ideal für ein Crossboarding und einen Neustart genutzt werden. Voraussetzung hierfür: Rechtzeitig mit den abwesenden Personen ins Gespräch gehen und erfragen, wie sie sich ihre Rückkehr vorstellen.
Vorteile von Crossboarding
Das Ziel eines Crossboardings ist es, Monotonie vorzubeugen und die Zufriedenheit zu steigern. Jemanden intern für eine andere Stelle vorzuschlagen, bedeutet schließlich nicht zwangsläufig, dass diese Person für die vorherige Stelle nicht geeignet ist, sondern eher, dass es eine noch bessere Position gibt und diese Person dort besser wirksam sein kann. Ein weiterer Vorteil des Crossboardings ist, dass es deutlich günstiger ist, offene Stellen mit bestehenden Talenten zu besetzen als extern auszuschreiben und einen Recruitingprozess zu starten.
Ein Crossboarding ist auch eine Art Onboarding – deswegen ist auch hier eine gewisse Einarbeitung erforderlich und es gibt eine „Anfangszeit“ in der sich das Team aneinander gewöhnt und viele Fragen gestellt werden. Ein Vorteil des Crossboardings ist allerdings, dass die kulturelle und soziale Integration etwas leichter fällt, da die Person die Werte des Unternehmens bereits kennt, meist sogar schon das neue Team – nur die Arbeitsweise an sich ist möglicherweise anders. Es herrscht aber bereits Kenntnis der sozialen und kulturellen Strukturen vor.
Andere Rollenänderungen innerhalb des Unternehmens vs. Crossboarding
Es gibt auch andere Konzepte, die die Veränderung von Aufgaben innerhalb der Organisation beschreiben:
- Job Rotation
- Job Enlargement
- Job Enrichment
Bei der Job Rotation wechseln Mitarbeitende regelmäßig innerhalb des Unternehmens ihren Arbeitsplatz und lernen dabei andere Bereiche und Teams kennen. Das führt ggfs. dazu, dass sie neue Fähigkeiten erlernen und ihren Horizont erweitern. Job Rotation kommt vor allem bei Auszubildenden zum Einsatz.
Das Job Enlargement tritt in Kraft, wenn Mitarbeitenden neue Aufgaben zu den bereits bestehenden zugeteilt werden.. In diesem Fall bleibt das Anforderungsniveau der neuen Aufgaben gleich. Job Enlargement dient dazu, Langeweile vorzubeugen und den Horizont zu erweitern.
Beim Job Enrichment erhalten Mitarbeitende ebenfalls neue Aufgaben zu ihrer bisherigen Tätigkeit hinzu, allerdings steigt dabei das Anforderungsniveau. Häufig ist vorher eine Schulung notwendig. Das Ziel dabei ist, dass die Aufgaben interessanter werden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigt.
Es wird ersichtlich, dass ähnliche Konzepte auch Teile des Crossboardings enthalten, aber Crossboarding noch eine höhere Stufe der Veränderung einschließt.
Offboarding innerhalb des Crossboardings
Zu einem internen Wechsel gehört auch ein Offboarding. Dieses sollte im Spezialfall eines Crossboardings nicht besonders schwerfallen. Schließlich kennt die wechselnde Person die Arbeitsabläufe und kann diese ideal für den/die Nachfolger:in festhalten oder steht sogar während der Einarbeitungszeit weiterhin für Fragen zur Verfügung.
Auch bei einem Crossboarding gilt, den Wechsel frühzeitig zu kommunizieren, sodass sich alle Parteien darauf vorbereiten können. Die wechselnde Person sollte noch offene Aufgaben abschließen, aber auch rechtzeitig beginnen, sich aus Prozessen zurückzuziehen. Und auch das alte Team sollte Rücksicht nehmen und den/die Wechsler:in langsam „entlassen“.
Fazit zum Crossboarding
Wird Crossboarding in Unternehmen gelebt, zeigen diese damit eine wichtige Erkenntnis: Unternehmens-Wachstum muss nicht zwangsläufig von außen kommen, sondern bedeutet auch, interne Fähigkeiten zu nutzen und dem Wunsch nach Veränderung von Teammitgliedern nachzukommen.