New Work
Unter New Work versteht man ein Konzept für eine neue Arbeitsweise, quasi die „Arbeitswelt der Zukunft“. Dahinter verbirgt sich mehr Selbstbestimmtheit und Freiheit, das Aufbrechen von alten Strukturen.
New Work
Was ist New Work?
Unter New Work versteht man ein Konzept für eine neue Arbeitsweise, quasi die „Arbeitswelt der Zukunft“. Dahinter verbirgt sich mehr Selbstbestimmtheit und Freiheit, das Aufbrechen von alten Strukturen. Das Thema New Work war schon lange vor 2020 in vielen Köpfen, allerdings hat die Corona-Pandemie durch die Notwendigkeit des flexiblen Arbeitens das Thema deutlich nach vorne katapultiert und beschleunigt. Die digitale Transformation spielt also eine wichtige Rolle.
Der Begriff geht auf Frithjof Bergmann zurück, der ein alternatives Arbeitsmodell entwickelte, welches die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit in den Vordergrund stellt. Mittlerweile ist der Begriff New Work kein Buzzword mehr, sondern in der Arbeitswelt angekommen.
Man kann die Transformation bzw. den Begriff „New Work“ in mehreren Ebenen auf die Arbeit beziehen:
- Arbeitsstruktur: Es muss nicht immer die Festanstellung und 40-Stunden-Woche sein und auch der Karriereweg muss nicht hierarchisch und strikt nach oben verlaufen. Die Vernetzung untereinander wird immer wichtiger.
- Arbeitseinstellung: Einen „gelungenen“ Lebensweg gibt es nicht mehr, nicht nur akkurate Lebensläufe sind akzeptabel. Das Verhältnis von Arbeit und Freizeit wird hinterfragt und der Job soll sinnhaft sein.
- Digitalisierung: Weniger Papier im Büro, virtuelle Zusammenarbeit funktioniert genauso gut. Es wird über neue, innovative Tools und Methoden nachgedacht.
Wie sieht „New Work“ im Arbeitsalltag aus?
Die grundsätzliche Idee von New Work ist die des „agilen Arbeitens“. Das bedeutet, dass feste Strukturen aufgebrochen, Übergänge fließender, alte Verfahren und Prozesse überdacht und effizienter werden. Der Satz „Das haben wir immer schon gemacht“ wird abgelöst durch: „Wir probieren das einfach mal aus!“. Auch Hierarchien werden abgebaut und wichtige strategische Entscheidungen nicht mehr im stillen Kämmerchen alleine besprochen, sondern gemeinschaftlich diskutiert.
Gerade die jüngeren Generationen können sich mit der New Work-Bewegung identifizieren und begreifen sich nicht mehr als reine Umsetzer:innen, sondern eher als eine Person, die etwas bewegen kann. Wenn etwas nicht ins Konzept passt, kann das Unternehmen auch einfach gewechselt werden. Der Wunsch nach eigener Entfaltung ist groß, die benötigten Mittel dazu klein: Mehr als einen Laptop braucht es in der Regel nicht. Mitarbeiter:innen wollen mit ihrer Arbeit etwas erreichen, einen Zweck und Sinn erfüllen – nicht mehr Gehalt und Sicherheit stehen an erster Stelle. Daher nimmt eine wertebehaftete Unternehmenskultur immer mehr zu: Werte werden ins Unternehmen getragen und entstehen aus dem Miteinander.
New Work ist nach den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden ausgerichtet – sie können selbst Entscheidungen treffen und die Arbeit so gestalten, wie sie es brauchen. Eine Balance zwischen persönlichen Bedürfnissen und wirtschaftlicher Notwendigkeit zu finden, kann hier eine Herausforderung sein. Auch der Markt darf nicht außer Acht gelassen werden: So können Softwareentwickler:innen ihre Arbeitszeiten sehr einfach selbst einteilen, während jemand im handwerklichen Bereich sich nach den Kunden richten muss und kaum abends um 22 Uhr noch eine Heizung reparieren kann.
Auch Konzepte wie Desk Sharing, Mobile Office, Gleitzeit und die Möglichkeiten Auszeiten zu nehmen (bspw. Sabbaticals) gehören zur New Work-Philosophie. Ein wichtiger Bestandteil ist auch, nicht mehr in Abteilungen zu denken. Personen sollen projektbezogen zusammenarbeiten und jede:r soll die eigenen Kompetenzen einbringen. Es geht nicht mehr darum, in festen Strukturen zu denken und keinen Kontakt zu anderen außerhalb des eigenen Teams zu haben. Das öffnet den Horizont und bringt verschiedene Sichtweisen zueinander.
Die Digitalisierung hat unsere Arbeitswelt verändert und beschleunigt. Viele Prozesse laufen nun automatisch und viel schneller. Die standortübergreifende Zusammenarbeit ist viel einfacher geworden. Das führt auch dazu, dass neue Rollen und Stellenbeschreibungen entstehen, die es vorher so noch nicht gab. Genau dieser Wandel führte aber eben zu den geänderten Anforderungen an die Arbeitswelt. Im Prinzip fasst New Work die Einstellung zusammen, dass Arbeit und persönliche Freiheit nicht im Widerspruch zueinanderstehen.
Welche Faktoren spielen bei New Work eine Rolle?
Es gibt einige grundlegende Prinzipien, die zur Transformation der Arbeitswelt gerechnet werden können:
- Work-Life-Balance
- Flexible Arbeitsgestaltung (Arbeitszeit und -ort)
- Einbeziehung der Belegschaft in wichtige Entscheidungen
- Raum für Kreativität (beispielsweise beschreibbare Wände in Meetingräumen)
- Digitale Tools zur Vernetzung und übergreifenden Zusammenarbeit
- Agile Arbeitsmethoden, z. B. in Meetings
- Keine strenge hierarchische Führung mehr
- Vertrauenskultur
Warum ist New Work wichtig?
Die agile Transformation im Unternehmen voranzutreiben, kann Wettbewerbsvorteile generieren: Wir befinden uns mittlerweile in einem Arbeitnehmermarkt. Die persönliche Freiheit auch am Arbeitsplatz ausleben zu können, wird zu mehr Bewerber:innen führen. Flache Hierarchien, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein flexibles Arbeitsmodell wird die jüngeren Generationen eher ansprechen als festgefahrene Strukturen.