VUCA (Methode)
VUCA ist ein Akronym, das sich auf die vier Begriffe „volatility“ (Volatilität/Flüchtigkeit), „uncertainty“ (Unsicherheit), „complexity“ (Komplexität) und „ambiguity“ (Mehrdeutigkeit) bezieht.
VUCA (Methode)
Was ist VUCA?
VUCA ist ein Akronym, das sich auf die vier Begriffe „volatility“ (Volatilität/Flüchtigkeit), „uncertainty“ (Unsicherheit), „complexity“ (Komplexität) und „ambiguity“ (Mehrdeutigkeit) bezieht. Es beschreibt Rahmenbedingungen der Unternehmensführung im Zuge der Digitalisierung. Der Begriff diente zunächst dazu, die multilaterale Welt nach dem Ende des Kalten Krieges zu beschreiben. Später wurde der Begriff in den Bereich der strategischen Unternehmensführung und weitere Bereiche übernommen. Er wird oft im Zusammenhang mit der Digitalisierung gesehen.
Um den Begriff positiver aufzuladen, werden die vier Buchstaben heutzutage oft mit folgenden Begriffen beschrieben:
- Vision (Vision)
- Understanding (Verstehen)
- Clarity (Klarheit)
- Agility (Agilität)
Was bedeutet VUCA?
- V für volatility/Volatilität: Wir leben in einer Welt, die sich ständig verändert und auch instabiler wird. Ereignisse geschehen immer schneller und auch unvorhergesehener.
- U für uncertainty/Unsicherheit: Planbarkeit und Berechenbarkeit von Ereignissen nehmen ab. Erfahrungswerte und Prognosen verlieren ihre Gültigkeit und Relevanz wodurch Planung schwieriger wird.
- C für complexity/Komplexität: Wir leben in einer immer komplexer werdenden Welt. Ebenen vermischen sich und Zusammenhänge sind schwieriger zu verstehen. Es gibt viele Wege, die Entscheidung für „den richtigen“ fällt schwer.
- A für ambiguity/Mehrdeutigkeit: Vieles ist nicht eindeutig bestimmbar, es gibt weniger schwarz und weiß. Wertesysteme werden auf den Kopf gestellt, das „Warum?“ wird immer wichtiger.
Wenden wir es auf die positiven Begrifflichkeiten an, erhalten wir folgendes Bild:
- V für vision/Vision: Wir malen gemeinsam ein Bild von der wünschenswerten Zukunft um Sinn und Motivation zu stiften.
- U für understanding/Underständing: Zusammenhänge werden sichtbar gemacht und Erkenntnisse werden von Ergebnissen abgeleitet.
- C für clarity/Klarheit: Fokus auf das, was wichtig ist. Dorthin Zeit investieren, wo es am meisten Sinn macht.
- A für agility/Agilität: Anpassungsfähigkeit in allen Prozessen. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, Dinge zu hinterfragen und anders zu machen. Gleichzeitig transparenter Umgang mit Fehlern, um Innovation zu fördern.
Welche Auswirkungen hat VUCA für Unternehmen?
Die Bindung von Kund:innen an Marken lässt grundsätzlich nach, weil es so viel Auswahl gibt und immer mehr hinzu kommt. Die Frage, wer die Kund:innen von morgen sind, wird immer schwieriger zu beantworten. Unternehmen sind sich bewusst, dass Kund:innen eine große Produkt- und Markenauswahl haben – daher steigt der Innovationsdruck.
Es kommt hinzu, dass Kund:innen und Wettbewerber durch die Digitalisierung und damit verbundene räumliche und zeitliche Unabhängigkeit häufig nicht mehr direkt identifizierbar sind. Auch die Wünsche der Kundschaft sind nicht mehr so eindeutig einzuschätzen, wodurch es schwieriger wird, das „Produkt von morgen“ zu entwickeln.
Die stärkere Vernetzung führt auch zu einer größeren Abhängigkeit und somit auch zu übergreifenden Störungen, wenn es irgendwo in der Kette hakt. Ein Beispiel: Unternehmen xy nutzt ein System zur Personalverwaltung eines anderen Unternehmens yz. Gibt es bei Unternehmen yz einen Datenschutzvorfall, muss auch Unternehmen xy informiert werden und seine Mitarbeiter:innen informieren und überprüfen.
Die stärkere Mehrdeutigkeit führt dazu, dass Zusammenhänge schwieriger erschließbar sind. Das führt dazu, dass Unternehmen zukünftig immer individuellere Lösungen anbieten müssen. Das, was gestern noch gefragt war, kann morgen schon wieder „out“ sein.
Auch für das Personal hat VUCA große Auswirkungen: Der Fachkräftemangel der Zukunft wird durch einen Mangel an Allroundern gekennzeichnet sein – vermehrt wird es Spezialist:innen geben, denen es schwerfällt, sich an neue Situationen anzupassen.
Ziel von VUCA
Das Ziel von VUCA sollte sein, Teams zu befähigen, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Dafür kann es helfen, dass sich Teams eher sukzessive vorantasten und Dinge in kleinen Schritten bearbeiten, anstatt gemeinsam sofort ein großes Projekt abarbeiten zu wollen.
Hilfreich ist es dafür, Teams zu haben, die sich aus ganz unterschiedlichen Personen mit unterschiedlichem Expertenwissen und Horizont zusammensetzen.