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Was macht eigentlich ein UX-Designer bei d.vinci?
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Topic: Team
Was macht eigentlich ein UX-Designer bei d.vinci?
Wir bei d.vinci sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Teams uns Aufgaben.
Warum uns jede einzelne Position so wichtig ist und warum jeder zum Gesamterfolg der Firma beiträgt, klären wir in diesen Interviews.
Heute stellen wir unseren UX-Designer Chris Xu vor.
Hallo Chris! Schön, dass du dir die Zeit nimmst. Stell dich doch mal kurz vor.
Danke, die Freude liegt ganz meinerseits! Ich bin seit zwei Monaten mit an Board und bin durch Marek an Board gezogen worden, mit dem ich bereits als Dienstleister zusammengearbeitet habe. Meinen Start habe ich in einer Hamburger UX-Agentur gemacht und dort mit und von den unterschiedlichsten Nutzergruppen gelernt, wie man benutzerfreundliche Produkte konzipiert und gestaltet – mit den Nutzer:innen zusammen.
Was machst du in deiner Position als UX-Designer? Worum kümmerst du dich hauptsächlich?
Ich schaue gerne anderen Menschen dabei zu, wie sie diverse Dinge tun. Und dann versuche ich herauszufinden, wie man diese Dinge noch besser tun kann, indem man die Gestalt daran anpasst. Aber nicht nur Effektivität und Effizienz sind wichtig, sondern auch der Spaß – und das alles nennt man dann Nutzererfahrung (oder User Experience, kurz UX). Mein Nachname ist da aber nur Zufall ????.
Ich führe also so genannte Usability-Studien durch und verändere mit anderen zusammen das Konzept – also den Prozessfluss, die Informationsarchitektur, die Interaktion, als auch die visuelle Gestaltung. Alles, damit es in Zukunft für Benutzer:innen einfacher wird.
Du bist ja recht frisch bei d.vinci. Warum wolltest du die Rolle als UX-Designer gerne einnehmen? Was schätzt du besonders?
Die Rolle des UX-Designers ist nicht jedem Geläufig – und gerade bei d.vinci gab es bisher die Rolle des UX-Designers noch nicht. Empathie für Benutzer:innen ist bei d.vinci tief in der Produktentwicklung verwurzelt. Besonders, weil Kund:innen direkt mit der Produktentwicklung über neue Funktionswünsche sprechen und daher das Verständnis dort entsteht, wo es umgesetzt wird. d.vinci ist daher nicht ohne Grund mehrfach ausgezeichnet in Sachen „Benutzerfreundlichkeit“.
Genau das reizt mich: wie kann ich dem Produktentwicklungs-Team noch mehr Empathie, noch mehr „Kundenverstehen“ geben, sodass Entscheidungen immer aus Sicht und für Nutzer:innen getroffen werden? Da kann man nicht einfach eine Abteilung aufsetzen, die das übernimmt. Es müssen andere Lösungen her, wie Live-Streams von Nutzbarkeits-Studien, die die Produktentwicklung schon fast durch passives Hören konsumieren kann, gemeinsame Konzeptionsworkshops oder auch gezielte Beobachtungen von Interviews.
Gibt es auch mal Herausforderungen oder Situationen, die dich länger beschäftigen?
Gerade durch die hohe Anpassbarkeit der d.vinci Produkte gibt es viele Fallstricke, bei denen man durch einfache Änderungen ganze HR-Abteilungen lahmlegen kann. Durchdenken benötigt immer viel Zeit – aber das soll es ja auch. Eine nicht-bedachte Designänderung kann schnell dazu führen, dass tausende Nutzer:innen nicht mehr arbeiten können (worst case!). Aber im besten Falle können diese Tausend ein paar Sekunden ihrer wertvollen Lebenszeit anderen Dingen widmen, weil Prozesse schneller werden. Eine Gratwanderung zwischen Zuversicht, Mut und Risikoabschätzung.
Warum ist User Experience eigentlich so wichtig?
Ein prägendes Ereignis hatte ich noch bei meinem vorherigen Arbeitgeber aus der Logistikbranche: Ich hatte einen Disponenten bei seiner Arbeit zugesehen – mit den vielen tausend Tabs, drei Bildschirmen, mit einem Telefon in der einen und der Maus in der anderen Hand. Ich habe den Stress des Disponenten gespürt, der durch bedienerunfreundliche Software sich verbiegen musste, um die einfachsten Dinge zu tun. Digitale Produkte sollen den Stress von Menschen reduzieren, nicht erhöhen.
Durch bedachte Gestaltung eines Produktes, die durch Beachtung des Arbeitskontextes und der Zweckdienlichkeit entsteht, tritt ein solcher Stress bei der Benutzung erst gar nicht auf. Aber dass man das nicht einfach so hinzaubert, ist glaube ich selbsterklärend.
Im Übrigen ist die Denkweise und die Methoden von UX-Designern keineswegs auf digitale Produkte begrenzt: Gastronomieküchen, Waschmaschinen, Bücher, Flughäfen können (und sollten) mit den gleichen Mitteln und Gedanken gestaltet werden. In der Gastronomie kann durch Kontextanalyse und Job-Shadowing herausgefunden werden, welche Messer, Zutaten, Geräte häufig benutzt werden, wie lang die Wegzeiten sind und wie Menschen zurück zu ihrer Aufgabe finden, wie und durch welche Informationen entschieden wird, welche Gerichte wann zubereitet werden – Entscheidungen, Wege, Informationen, Tools. Wer sich bei einem Flughafen mal gefragt hatte, wo es zum Gate geht, findet an dem jeweiligen Punkt aus diesem Grund immer das passende Schild.
Wie profitieren unsere Kund:innen und Kolleg:innen von deiner Rolle als UX-Designer?
Bei uns intern spreche ich vom „Kundenverstehen“. Ziel ist es, dass Kolleg:innen zur gegebener Zeit einen Schritt zurücktreten sollten und sich fragen: Was brauchen Kund:innen eigentlich an Informationen für diese Entscheidung? Welche Voraussetzungen müssen vorliegen? Kann man Wege verkürzen? Dafür muss man die notwendige Empathie gegenüber Kund:innen haben.
Wenn d.vinci dabei hilft, im passenden Moment den sonst mühseligen Prozess digital einfach zu machen (und dadurch Zeit, Nerven und Kosten zu sparen), dann profitieren Kund:innen von einer Chance, einen besseren Service deren Kund:innen – den Bewerber:innen und neuen Kolleg:innen – bieten zu können. Und im besten Falle wird das Unternehmen selbst positiver wahrgenommen, weil das Onboarding der neuen Mitarbeiterin so herzlich und außergewöhnlich war.
Als ich bei d.vinci angefangen habe, habe ich selber genau das erlebt: es waren nur noch zwei Wochen bis zum Start und ich war in den Bergen am Königssee klettern. Das digital-gestützte Onboarding hatte noch offene Aufgaben und Prozesse spielerisch einfach gemacht. Selbst die Frage, was ich am ersten Tag anziehen sollte, wurde mir vorneweg beantwortet. Meine Begeisterung bei d.vinci dann anzufangen, kann man sich sicherlich denken.
Was sind deine wichtigsten Arbeitsinstrumente als UX-Designer?
Das Feedback von Kund:innen und Kolleg:innen. Man kann vieles allein „schustern“, aber nur zusammen wird daraus auch ein Schuh, der bequem ist und sich einfach richtig anfühlt.
Was machst du, wenn du „Baustellen“ erkennst? Wie gehst du da heran?
Was machst du als erstes, wenn du ein Wasserrohrbruch hast? Du könntest entweder den Boden wischen oder versuchen das austretende Wasser abzustellen, indem du das Ventil findest oder das Loch stopfst. In der Regel machst du zweiteres vor ersterem.
Bei d.vinci haben wir ebenfalls nur begrenzte Ressourcen. Man kann also leider nicht alles von jetzt auf gleich verbessern. Daher ist das wichtigste für mich, festzuhalten, was die Beweggründe für die Baustelle sind und wo sie auftreten. Wenn dann die Zeit gekommen ist und ein bestimmter Bereich eh „angefasst“ wird, werden auch die Verbesserungen eingestreut. Es sei denn, es ist eine schwerwiegende oder arbeitsbehindernde. Dann wird die Baustelle schneller geschlossen.
Erzähl mal: Wie sieht ein klassischer Arbeitsalltag von dir als UX-Designer aus? Gibt es Dinge, die sich wiederholen oder ist jeder Tag anders?
Außer die regelmäßigen Meetings sieht mein Arbeitsalltag recht unterschiedlich aus. Je nachdem, was gerade gebraucht wird, organisiere, interviewe, konzipiere, teste oder diskutiere ich diverse Themen.
Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? Gibt es typische Dinge, die deinen Schreibtisch ausmachen und zu deiner Arbeit gehören oder dich privat besonders gut beschreiben?
Sticky-Notes, Eddings, hier und da ein technisches Gerät oder ein Buch. So ein bisschen, wie ne Werkbank. ????